Radioaktive Gesteine an Salzburger Schulen
Durch Zufall entdeckt PLAGE-Aktivist Thomas Neff ein Uranerzgestein in der geologischen Sammlung einer Salzburger Schule und veranlasst eine genauere Messung der Probe beim Radiologischen Messlabor des Landes Salzburg (RMLS). Auch die Landessanitätsdirektion und der Landesschulrat werden alarmiert.
In Folge wird im Rahmen eines Dissertationsprojektes von PLAGE-Mitglied Peter Machart ein radiologisches Screening von geologischen Sammlungen an Schulen im Bundesland Salzburg durchgeführt und betroffene Sammlungen saniert.
Die gefundenen radioaktive Gesteine werden am Radiologischen Messlabor des Landes Salzburg (RMLS) an der Abteilung für Physik und Biophysik der Universität Salzburg im Zuge des Dissertationsprojektes näher untersucht und eine Risikoabschätzung vorgenommen .
Ergebnisse
Von den 373 Schulen im Land Salzburg verfügen rund 90 Schulen über eine größere Mineraliensammlung die potenziell radioaktive Gesteine - ohne Wissen des aktuellen Lehrkörpers - enthalten konnten. Diese wurden einem Screening unterzogen, wobei in 13 Schulen insgesamt 44 radioaktive Gesteine gefunden wurden.
Bei Gesteinsproben in fünf von 13 Sammlungen lag die gemessene Dosisleistung in 10 cm Entfernung nur geringfügig (eineinhalbfach bis maximal fünffach) über dem durchschnittlichen natürlichen Hintergrund durch externe Strahlung von ca. 0,1 µSv/h. Dies betraf 25 und damit mehr als die Hälfte der gefundenen Proben. Die Dosisleistung der beiden aktivsten Proben hingegen betrug in 10 cm Abstand 18,5 µSv/h beziehungsweise 28,9 µSv/h!
Für die gefundenen Proben wurde daher anschließend, ausgehend von einer 40 Stunden-Woche sowie einer angenommenen Dauerexposition (beides bewusst überschätz), der nötige Sicherheitsabstand ermittelt, um die vom Gesetzgeber definierten Grenzwert für zusätzliche natürliche Strahlenbelastung von 0,3 Millisievert pro Jahr (Natürliche Strahlenquellen-Verordnung) nicht zu überschreiten.
Der erforderliche Sicherheitsabstand wurde an allen Schulen eingehalten - auch für die beiden oben angeführten aktivsten Proben. Aufgrund der Fundstellen (v. a. in Sammlungsräumen ohne Dauerarbeitsplätze) ist zudem von einer deutlich geringeren Expositionsdauer als 40 Wochenstunden auszugehen.
Weitere Ergebnisse der Untersuchung sind in der Plattform News 1/2018 (S. 9-11) enthalten.