KOALA - Koalition Atomfreier Länder

Was ist KOALA?

Eine Initiative der österreichischen Umweltorganisationen AntiAtom International (AAI), Naturschutzbund (ÖNB) und Gesellschaft für Ökologie (ÖGÖ) für eine atomfreie Zukunft.
Ein Auftrag der Österreicher an Bundesregierung und Parlament. Ein Strategiekonzept zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die österreichische Antiatompolitik

"Atomfreie" Industriestaaten im "Westen": Dänemark, Norwegen, Island, Irland, Portugal, Luxemburg, Griechenland, Neuseeland. Mit Einschränkungen: Italien, Australien.

Im "Osten": Polen (das auf das AKW Zarnowiecz verzichtet hat); Estland, Lettland; (bislang) Weißrußland und andere Nachfolgestaaten der UdSSR.

"Dritte-Welt"-Staaten: Nur ganz wenige erzeugen oder verwenden Atomstrom.

Warum KOALA?

Geht es nach der Bevölkerung einzelner Länder, hat Österreichs atomkritische Politik weitaus mehr Verbündete als die Atomwirtschaft. Dennoch steht Österreich mit dieser Politik vordergründig oft alleine da - auf der offiziellen staatlichen Ebene. Österreichische Entscheidungsträger haben das wiederholt beklagt. Doch gibt es eine beträchtliche Zahl potentiell verbündeter Staaten, um Österreichs - und deren eigene - scheinbare Isolation in eine grenzüberschreitende politische Kraft umzuwandeln.

Selbst ein "Sieg" zB in Sachen Mohovce nämlich führt keine institutionellen Änderungen im Kräfteverhältnis zwischen nuklearer und nicht-nuklearer Energieoption herbei: dank einer Vielzahl von Gremien und Organen (Internationale Atomenergie-Agentur IAEA, EURATOM, Nuclear Energy Agency der OECD, auch die G-7 Gruppe usw.) vermag die Atomwirtschaft einen völlig überproportionalen Einfluß aufrechtzuerhalten. Und dank zahlreichen internationalen, multi- oder bilateralen Verträgen. Damit man nicht gegen jede einzelne Atomanlage wieder "von Null weg" kämpfen muß, müssen wir der Atomlobby endlich ein Minimum an institutioneller Verankerung der Energie-Alternativen auf internationaler Ebene entgegensetzen - am Ende des langen Weges steht eine Internationale Sonnenenergie-Agentur (ISEA) als Gegengewicht zur IAEA. Der Weg dahin besteht zwangsläufig in einer Reihe von Etappen.

Wozu KOALA?

Vorteil 1 Das internationale, diplomatische Gewicht und die Lobbyingchancen Österreichs in Richtung Atomausstieg erhöhen sich. Der Druck auf Österreich verringert sich." David" bekommt gegen "Goliath" mehr Chancen.

  • Vorteil 2 Das "Paket" an technischem Knowhow und an Finanzierungsmöglichkeiten für Alternativkonzepte vergrößert sich gewaltig. Etwa Dänemark und Österreich zusammen haben Staaten wie Tschechien, Slowakei, Slowenien augenblicklich wesentlich mehr zu bieten als jeweils für sich alleine.
  • Vorteil 3 Österreich gibt sich ein Werkzeug, um auf längere Sicht die Politik eines "atomfreien Mitteleuropa" tatsächlich umzusetzen.
  • Vorteil 4 Mit diesem Werkzeug ließen sich auch Reformen bzw. Umgestaltung von EURATOM und IAEA (Internat. Atomenergie-Agentur) besser anpacken. Die Schaffung einer Internationalen Sonnenenergie-Agentur (ISEA) würde greifbarer.

Eine "Koalition atomfreier Länder" bietet Vorteile auf der ganzen Linie

Wie KOALA?

Wie bisherige Vorgangsweise für ein "atomfreies Mitteleuropa" konnte fast zwangsläufig nicht erfolgreich sein: Ein Bündnis z.T. mit Pro-Atomstaaten wird wegen laufender (Obstruktion) Gegenwehr/Querschüsse/Querfeuer, die schon Anfänge im Keim erstickt/-en, scheitern. Erfolgversprechender ist es, das Bündnis mit ähnlich ausgerichteten Staaten zu suchen!

Aufnahme von Konsultationen/Verhandlungen mit ein oder zwei möglichen Partnerstaaten (zB Dänemark, Norwegen, Irland o.a.). Ein erster, kleinerer Kern scheint leichter realisierbar. Und überzeugt in der Folge eher weitere Partner.

Die diplomatischen "Offensiven" können parallel oder auch zeitlich versetzt auf der Ebene der Regierungen, einzelner Ministerien oder regionaler Körperschaften erfolgen. Ebenso zwischen atomkritischen Parlamentariern, zwischen Schwesterparteien und deren Jugendorganisationen, zwischen offiziellen Beratungsgremien (österreichischerseits bes. Forum für Atomfragen FAF, Institut für Nukleare Sicherheit(?) der Universität Wien, Energieverwertungsagentur EVA).

An der "Basis" werden entsprechend die Umweltorganisationen (NGOs) aktiv.

Mediale Unterstützung des gesamten Prozesses dürfte gewährleistet sein.

Zu all dem liegen genauere Vorstellungen bereit, mit deren Umsetzung sofort nach Festlegung einer offiziellen Politik für eine Koalition atomfreier Länder begonnen werden kann.