Der Röntgen- und Strahlenpass
Die Wirkung von Strahlendosen (z.B. durch Röntgen) summiert sich im Lauf eines Lebens (kumulativer Effekt). Ihre Aufzeichnung ist daher ein absolutes medizinisches Gebot und ein elementares Informationsrecht jedes Patienten/jeder Patientin.
Gemeinsam mit dem Biophysiker Dr. Franz Daschil hat PLAGE-Mitarbeiter und Heilmasseur Thomas NEFF deshalb einen Röntgen- und Strahlenpass erstellt, mit welchem jeder Patient/jede Patientin die erhaltenen Röntgenuntersuchungen, nuklearmedizinischen Behandlungen und andere mögliche Strahlenbelastungen verzeichnen lassen kann.
Dabei soll nicht der grundsätzliche Wert des Röntgens in Frage gestellt werden! Der Strahlenpass soll vielmehr dazu beitragen, die Übersicht zu bewahren. Nur so kann beispielsweise der Nutzen neuer Untersuchungen im Verhältnis zu bereits getätigten und verwendbaren Aufnahmen abgewogen werden.
Neben dem Vermeiden unnötiger Strahlenbelastung ist ein wichtiges Ziel des Röntgen- und Strahlenpasses, endlich ein Kurzverzeichnis aller gemachten Röntgen, Schichtröntgen und sonstigen Strahlenbelastungen zu haben und diese den verschiedenen untersuchenden (Fach-)ÄrztInnen auch mitteilen zu können. Diese Vorbefunde geben wichtige Auskünfte im Hinblick auf Diagnose & Therapie.
Kurzum: ein Hilfsmittel für PatientIn & Arzt/Ärztin!
Der Versuch, den Röntgen- und Strahlenpass - ebenso wie den Impfpass - von offizieller Stelle herausgeben zu lassen, scheiterte im Bundesland Salzburg bislang.
Nichtsdestotrotz mag unsere unermüdliche Aufklärungs- und Bewusstseinsbildungsarbeit dazu beigetragen haben, dass im Oktober 2014 in der Steiermark der eRöntgenpass eingeführt wurde. Alle an den steirischen LKHs durchgeführten Röntgen-Untersuchungen können per Mausklick abgerufen werden. Ziel des eRöntgenpass ist es, über den Nutzen und allfällige Risiken von radiologischen Untersuchungen zu informieren. Röntgenuntersuchungen sollten nur im medizinisch notwendigen Ausmaß durchgeführt und Mehrfachuntersuchungen vermieden werden, damit für den Patienten die Strahlenbelastung nicht zu groß wird, so die durchführende Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes).
Der elektronische Röntgenpass listet alle radiologischen Untersuchungen auf und weist die Gesamtbelastung (Strahlenexposition) für den Körper aus - der Arzt kann dann leichter entscheiden, ob ein weiteres Röntgen, CT oder MRT tatsächlich sein muss. Den PatientInnen bietet der elektronische Röntgenpass Überblick, Datentransparenz und Einblick in das Ausmaß medizinischer Strahlenexposition.
Wir begrüßen diese Entwicklung und hoffen, dass auch die restlichen österreichischen Bundesländer dem Beispiel der Steiermark folgen.