Siemens Boykott: Ärzte-Aktion

Bereits seit 1997 unterstützte die PLAGE den von IPPNW Deutschland (Internat. Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs) initiierten Siemensboykott. 

2011 gab der Konzern seinen Ausstieg aus dem Atomgeschäft bekannt!

Inhaltliche Grundlagen des damaligen Boykott-Aufrufes:

Der Siemens-Konzern ist Monopolist für den Bau von Atomkraftwerken, die Verarbeitung von Plutonium und die Herstellung atomarer Brennelemente in Deutschland. Siemens war zentral an Planung und Bau des AKW Zwentendorf und der WAA Wackersdorf beteiligt. Siemens war entscheidend an der Fertigstellung der sowjetischen Mochovce-Reaktoren beteiligt, die in Deutschland nie genehmigungsfähig wären (vgl. typengleiches KKW Greifswald in der Ex-DDR, das die deutsche Bundesregierung nach der Wiedervereinigung sofort stillgelegt hat - mit der Begründung, dass er nicht zu vertretbaren Kosten auf deutsches Sicherheitsniveau nachrüstbar ist).
Siemens errichtet in Garching bei München zudem einen großen Forschungsreaktor (FRM-II), für dessen Betrieb hochangereichertes, waffenfähiges Uran vorgesehen wurde. Und zu guter letzt exportiert Siemens auch Atomtechnologie in Entwicklungs- und Schwellenländer, wie Brasilien und Argentinien.

Siemens ist also nach wie vor groß im Atomgeschäft und das, obwohl dieser Geschäfts - Sektor lediglich 4% des gesamten Firmenertrages ausmacht. Ein Beitrag, der nicht lohnt, deswegen in eine so zukunftsgefärdent Energieform zu investieren und der sicher leicht durch Ausbau der firmeneigenen Alternativenergiesparte kompensierbar wäre.

Siemens soll deshalb im Verzicht auf das Atomgeschäft bestärkt werden - und zwar mit Hilfe des überzeugenden Arguments, dass ihnen anderer Geschäfte entgehen werden, solange sie am Nuklearzweig festhalten.

In Ärztinnen und Ärzten haben wir dabei ausgezeichnete und v.a. gewichtige "Mitstreiter" gefunden. Österreichweit haben sich bisher über 1.000 Ärztinnen und Ärzte am Siemensboykott beteiligt und Siemens angekündigt so lange keine Geräte von ihnen zu erwerben, bis sie aus dem Atomgeschäft ausgestiegen sind.