Das Märchen der Atomstromfreiheit Österreichs
Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee Freistadt berichtet: aus dem von der e-control veröffentlichten Stromkennzeichnungsbericht von September 2014 geht deutlich hervor, dass österreichische Stromhändler Zertifikate für Strom aus Wasserkraft aus dem Ausland (vorwiegend aus Norwegen) zukaufen. Somit wird importierter Atomstrom in Strom aus Wasserkraft umdeklariert. Das Österreichische Netzwerk Atomkraftfrei (ÖNA) fordert, die Irreführung der Stromkunden umgehend zu beenden.
"Die ausländischen Wasserkraftzertifikate sind das Grundübel und machen aus der Stromkennzeichnung eine klare Täuschung der Bevölkerung. Manche Stromhändler gaukeln den Stromkunden völlig legal vor, Strom aus Wasserkraft zu verkaufen, ohne das diese Stromhändler jemals Strom aus Wasserkraftwerken bezogen haben", stellt Dipl. Ing. Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee klar. So werde aus "Strom unbekannter Herkunft" mit einem Atomstromanteil von 35 Prozent plötzlich legalerweise sauberer Strom aus Wasserkraft.
Die PLAGE machte mit einer Aktion an den Kapruner Stauseen auf das "green washing" von Strom aufmerksam. Dort wird mitunter Atomstrom zum (Wieder-)Befüllen der Speicherseen verwendet, um ihn danach in "ökologischen" Strom aus Wasserkraft umzuwandeln.